Landesverbandes Aphasie e.V.

 

20 Jahre Engagement für Menschen mit Aphasie in Rheinland-Pfalz

Landesverband und Aphasiezentrum feiern im Mainzer Schloss

Am Samstag, dem 18.11.2023, lud der Landesverband Aphasie Rheinland-Pfalz e. V. im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz zum 6. Landesaphasietag ein. Zusammen mit seinem Aphasiezentrum, dem Beratungszentrum für Menschen mit Aphasie und ihre Angehörigen, feierte der Verband sein 20-jähriges Bestehen unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

 

"Teilhabe, Gleichstellung und Selbstbestimmung - diese drei Leitgedanken tragen mein Verständnis einer guten Sozialpolitik. Menschen mit einer Beeinträchtigung oder Behinderung sollen 'leben wie alle', und zwar in der Mitte unserer Gesellschaft", so Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der Jubiläumsveranstaltung. "Seit der Gründung des Verbandes begleite ich seine Tätigkeiten und bin als Ministerpräsidentin sehr stolz auf dieses besondere Engagement. Ich danke Ihnen an dieser Stelle herzlich für Ihre Arbeit. Sie trägt dazu bei, dass betroffene Menschen die geeingnete Beratung und Unterstützungsleistungen erhalten. Das Land wird Sie auch weiterhin dabei unterstützen."

Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz: Malu Dreyer

 

Gerade die Sprache ist das wichtigste Kommunikationsmittel des Menschen als soziales Wesen. Der Verlust dieser Fähigkeit bedeutet für Betroffene und ihre Familien eine enorme Belastung, oft den Verlust der beruflichen Situation und nicht selten eine soziale Isolierung.
Um die Rehalbilitation der Betroffenen zu verbessern, hob die damalige Sozialministerin Malu Dreyer fast auf den Tag genau vor 20 Jahren das Aphasiezentrum an der Westerwaldklinik aus der Taufe. Zeitgleich gründete sich der Landesverband Aphasie Rheinland-Pfalz e. V., unter dessen Dach sich bis heute 20 Selbsthilfegruppen im Land gründeten. Im Jahre 2010 übernahm der Landesverband die Trägerschaft des Aphasiezentrums. Seither arbeiten ehrenamtliche Selbsthilfe und die professionelle Beratung durch zwei Sprachtherapeutinnen Hand in Hand.
Zusammen tragen sie zu einer verbesserten rehabilitativen Versorgung von Menschen mit Aphasie bei.
Da die Aphasie immer noch eine weithin unbekannte Erkrankung darstellt, ist die Öffentlichkeitsarbeit eine wichtige Aufgabe des Aphasieverbandes. Denn nur durch Aufklärung in der Bevölkerung können Vorurteile abgebaut, Akzeptanz aufgebaut und das Leben der Menschen mit Aphasie in ihrem Umfeld erleichtert werden.
Beim 6. Landesaphasietag in Mainz gab es ein buntes und abwechslungsreiches Programm: Betroffene und Angehörige gaben in einer Podiumsdiskussion Einblicke in ihr Leben mit der Kommunikationsstörung Aphasie, in zwei Vorträgen wurden neueste Forschungsergebnisse und deren Umsetzung in konkrete therapeutische Praxis skizziert, und in musikalischen Beiträgen zeigten Menschen mit Aphasie, dass beim Singen Wörter viel leichter artikuliert werden können. Außerdem zeigte eine Kunstausstellung, wie sich Menschen mit Aphasie beim Malen ausdrücken, und in einer Diashow wurden Einblicke in 20 Jahre Aphasiebewegung in Rheinland-Pfalz gegeben.
Ein buntes Programm, bei dem jeder auf seine Kosten kam.
Der Besuch und das sehr persönliche Grußwort der Ministerpräsidentin und Schirmherrin Malu Dreyer rundete den Festakt ab und zeigte ihre Wertschätzung für die Arbeit des Verbandes.
 


Mit freundlicher Unterstützung der Gesetzlichen Krankenkassen:

 


v. l.: Dr. Heiko Rodenwaldt (1. Vorsitzender LV Aphasie), Malu Dreyer (Ministerpräsidentin RLP), Christian Schlüter (Staatskanzlei RLP)

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Gäste der Jubiläumsveranstaltung im Mainzer Schloss

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Podiumsdiskussion mit Betroffenen und Angehörigen, moderiert von Prof. Harald Pulch (Mitte)

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Teilnehmer der Podiumsdiskussion

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Durch die Jubiläumsveranstaltung beim 6. Landesaphasietag führte der 1. Vorsitzende des Landesverbandes Dr. Heiko Rodenwaldt

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Bei der Podiumsdiskussion wurde die Mitbetroffenheit der Angehörigen bei der Kommunikationsstörung deutlich.

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Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei ihrer Rede zum 20. Jubiläum

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Aufmerksames Publikum beim 6. Landesaphasietag

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Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim Besuch des 6. Landesaphasietages

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Die Gäste verfolgen gespannt dem Vortrag zur Intensivtherapie bei Aphasien.

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Bernd Klein (rechts, 2. Vorsitzender des LV Aphasie Niedersachsen) überreicht dem Verband in RLP ein Präsent zum 20. Jubiläum.

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Teilnehmer des 6. Landesaphasietages

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Gespräche und Fingerfood in der Pause der Jubiläumsveranstaltung

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Gespräche und Fingerfood in der Pause der Jubiläumsveranstaltung

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Gespräche in der Pause der Jubiläumsveranstaltung

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Gespräche und Fingerfood in der Pause der Jubiläumsveranstaltung

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Gespräche in der Pause der Jubiläumsveranstaltung

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Gespräche in der Pause der Jubiläumsveranstaltung

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Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei ihrer Rede zum 20. Jubiläum des Aphasieverbandes in RLP.

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Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei ihrer Rede zum 20. Jubiläum des Aphasieverbandes in RLP.

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Teilnehmer des 6. Landesaphasietages

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Teilnehmer des 6. Landesaphasietages / 20. Jubiläum im Mainzer Schloss

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Unter den Gästen: der ehemalige 1. Vorsitzende des Landesverbandes Hugo Baumgärtner (Mitte)

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Prof.in Annette Baumgärtner (Uni Lübeck) bei ihrem interessanten Vortrag zur Wirksamkeit von Intensivtherapie bei Aphasie

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Die Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit von Intensivtherapie bei Aphasie stoßen bei Ministerpräsidentin Dreyer auf Intersse.

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Prof.in Annette Baumgärtner (Uni Lübeck) bei ihrem interessanten Vortrag zur Wirksamkeit von Intensivtherapie bei Aphasie

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Dr. Gabriele Scharf-Mayer bei ihrem Vortrag "Ambulante Intensivtherapie - ganz praktisch"

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v. l.: Dr. Heiko Rodenwaldt (1. Vorsitzender LV), Dr. Gabriele Scharf-Mayer ("Spontansprache - Praxis für intensive Sprachtherapie)

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seminare 2023 


Das Aphasiezentrum führt jährlich ein- bis dreitägige Seminare für Betroffene und Angehörige durch. Hier geht es um das gemeinsame Erleben, das Entdecken neuer Kommunikationsmöglichkeiten und den Austausch untereinander. Angehörige werden in einem professionell geleiteten Gesprächskreis begleitet, finden ein Forum von Gleichbetroffenen und werden in ihren Ressourcen bestärkt, um im veränderten Alltag zu bestehen.

Eine Übersicht unseres Jahresprogrammes finden Sie >hier

 


  • "Mehr als schöne Bilder“

-Kunstseminar - 09.-11.08.2023

 

Die Diagnose Aphasie bedeutet für Betroffene sowie für Angehörige den Beginn einer neuen, anderen, meist anstrengenden Lebensphase, und den Abschied vom gewohnten Alltag. Wegen der sprachlichen Einschränkungen kommt es zu Rollentauschen im System Familie, zu beruflichen Veränderungen und zu massiven Verständigungsproblemen inner- und außerhalb der Familie.
Wenn innere wie äußere Lebensbilder erstarrt und nicht mehr kommunizierbar sind, bietet sich künstlerisches Tun an, um kreativ und phantasievoll neue Bilder des Lebens zu erschließen.
In unseren Kunstseminaren geht es nicht um das Schaffen ästhetisch schöner Malereien, vor allem nicht in den Augen anderer, sondern um den Ausdruck bewusster und unbewusster Gefühle und Gedanken. Somit fördern sie das Kommunikations- und Interaktionspotential von Menschen mit Aphasie, aber auch von mitbetroffenen Angehörigen.
Unter Anleitung der Malerin und Kunsttherapeutin Annette Stachs fand das diesjährige Malseminar in der Jugendherberge Gemünd Vogelsang im Nationalpark Eifel statt.

Neben individuellen Bildern wurden in einem gemeinschaftlichen Projekt Zeichnungen er Grafikerin Daniela Drescher erschaffen. Die so produzierten 13 Werke werden zusammen mit dem Text des Märchens "Komm mit ins Reich der Zwerge" einer stationären Kindereinrichtung zur Verfügung gestellt.

Die Zusammenkunft, das Wiedersehen von Freunden und das gemeinsame Tun in Stille ließ alle Teilnehmer nach drei Tagen beseelt nach Hause fahren.

 

Mit freundlicher Unterstützung der



  • Wild und gesund! Grüne Helfer für Geist und Seele“

- Kräuterseminar - 18.-19.08.2023

 

Da lag ein Duft in der Luft – beim Kräuterseminar in Waldbreitbach.

Mittags war es noch zu heiß für einen Gang durch den Kräutergarten aber unsere erfahrene Klostergärtnerin und unser Gartentherapeut hatten schon etwas für uns geerntet und so konnten wir duftende Kräuter im kühlen Seminarraum entdecken und schätzen lernen.

Zum Ankommen gab es erstmal eine Handmassage mit Kaffeesatz und Rosenöl. Ganz wunderbar weich und fein duftend waren unsere Hände danach.

„So entspannt habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt!“ war ein Seufzer einer Angehörigen nach dem ersten halben Tag.

Waren die Namen der teils seltenen Kräuter auch schwer zu merken, deren Düften und deren Wirkungen waren für alle sofort spürbar.

Düfte sind auch Geschmackssache und der Austausch darüber, was „lecker“ und was „igitt“ riecht, setzte sofort ein. Besonders beim Befüllen der Lavendelsäckchen gingen die Meinungen stark auseinander.
Nach dem Binden der Kräutersträuße gab es eine Stärkung – Brote mit einem köstlichen selbstgemachten Kräuterquark.

Es folgte eine laue Sommernacht auf der Terrasse und am nächsten Morgen ging es dann in den Klostergarten. Welch eine Pracht! Und alles durfte probiert und gesammelt werden. Unsere Erntetaschen füllten sich schnell und hilfreiche Tipps zur Weiterverarbeitung wurden geteilt und ausprobiert.

Beim Abschied waren sich alle einig: Das waren viele interessante Informationen und neue Erlebnisse und alle fuhren angeregt und entspannt und gestärkt nach Hause.
 

 

Mit freundlicher Unterstützung der



  • „Singen macht glücklich! So wollen wir sein!“

- Chorseminar -  10.-12.11.2023


Eine lange Tradition seit 2009 hat unser dreitägiges Chorseminar, in dem Personen mit Aphasie und ihre Angehörigen gemeinsam singen und so eine leichtere Art der Kommunikation erleben. Singen wird durch die Aktivität der rechten (meist nicht betroffenen) Hirnhälfte gesteuert. Durch das Singen wird das ganze Gehirn aktiviert. Somit wird auch die Sprachproduktion angeregt und sprachlich beeinträchtigte Menschen können in Liedtexten Wörter produzieren, die sie ohne Melodie und Rhythmus nicht hätten aussprechen können. Singen aktiviert das Belohnungssystem im menschlichen Gehirn, führt zu mehr Wohlbefinden, stärkt das Immunsystem und es macht ganz einfach Spaß. Sogar das Erlernen von neuen Liedern ist auch für schwer beeinträchtigte Menschen mit Aphasie möglich
Ziel des diesjährigen Seminars war es, das erarbeitete Repertoire am 18.11.2023 dem Publikum beim 20. Jubiläum des Aphasieverbandes zu präsentieren.
Durch krankheitsbedingte Ausfälle und Absagen "arbeitete" sich der Chor in ungewohnt kleiner Runde durch das Repertoire. Hervorragend vorbereitet und mit viel Herzblut geleitet wurde der Chor wie immer von Irina Brochin und Nadine Kraft, so dass schon nach zwei Tagen aus der Vielzahl der Lieder vier für den öffentlichen Auftritt ausgesucht waren und weiter perfektioniert werden konnten. Sogar zweistimmig und im Kanon wurden die Stücke gesungen.

In abendlicher Runde konnten sich die mittlerweile zu Freunden gewordenen Teilnehmer über Alltägliches austauschen und gegenseitig bestärken.

Mit Zuversicht und Freude auf das nächste Seminar fuhren am dritten Tag alle wieder nach Hause.

P. S. Der Auftritt bei der Jubiläumsfeier eine Woche später war ein voller Erfolg und das begeisterte Publikum forderte eine Zugabe, bei der Jeder und Jede lautstark mitsang.

Danke Nadine und Irina!  


Mit freundlicher Unterstützung der